Skalenniveaus

Vor der eigentlichen Durchführung der Methoden mittels SPSS® muss entschieden werden, auf welchem Niveau die betrachteten Merkmale gemessen werden sollen. Diese Vorüberlegung ist entscheident dafür, welche Methode anschließend angewandt werden kann. Also unterscheiden sich die Methoden grundlegend darin, welches Skalenniveau die Variablen aufweisen müssen. In den gängigsten Fällen wird zwischen fünf Skalenniveaus unterschieden:

  • Nominal
  • Ordinal
  • Intervall
  • Verhältnis
  • Absolut

Nominal

Die Nominalskala bildet das einfachste oder niedrigste Skalenniveau und transportiert damit auch den geringsten Informationsgehalt verglichen mit den anderen Skalenniveaus. Ein so gemessenes Merkmal hat dabei immer qualitativen Charakter, welches nur auf Basis der Gleichheitsrelation beschrieben werden kann. Beispielsweise können zwei Personen, deren Geschlecht erhoben wurde, nur darin beschrieben werden, ob sie das gleiche Geschlecht (männlich = männlich oder weiblich = weiblich) aufweisen oder nicht (männlich ≠ weiblich oder weiblich ≠ männlich). Im Besonderen spricht man bei einem Merkmal mit nur zwei Ausprägungen von einem dichotomen Merkmal. Natürlich lassen sich solche Relationen ebenfalls auf Merkmale mit mehr als zwei Ausprägungen erweitern – zum Beispiel der Wohnort: Köln = Köln ≠ Düsseldorf oder Berlin ≠ München ≠ Hamburg.

Ordnial

Im Fall eines ordinal skalierten Merkmals kommt die weitere Eigenschaft der Rangbildung hinzu. Demnach lassen sich Merkmalsausprägungen nach ihrer Gewichtung/Bedeutung anordnen. Allerdings wird dabei keinerlei Aussage über die Abstände zwischen den Ausprägungen gemacht. Wie auch bei einem nominal skalierten Merkmal, sind ordinal skalierte Merkmale meist qualitativer Natur.
Als plakatives Beispiel eines ordinal skalierten Merkmals lassen sich Schulnoten (1, 2, 3, 4, 5, 6) nennen. Allerdings ist bei einem solchen Merkmal Vorsicht geboten, als dass keine numerischen Aussagen darüber gemacht werden können, in welchem Verhältnis bspw. die Schulnoten zueinander stehen. Somit kann die Note 3 nicht als doppelt so gut bezeichnet werden wie eine 6. Gerade in der Psychologie ist die Likert-Skala eine besondere Ausführung einer Ordinalskala.

Intervall

Die Intervallskala bildet die einfachste metrische Skala, in der die Reihenfolge der Merkmalsausprägungen festgelegt ist. Außerdem lassen sich Abstände zwischen zwei Werten inhaltlich am Merkmal begründen, sodass deren Verschiedenheit durch Differenzen beschrieben werden kann.
Die Temperatur in Grad Celcius ließe sich auf Intervallskalenniveau messen. Jedoch dürfen auf diesem Skalenniveau ebenfalls keine Relationen zwischen zwei Werten gebildet werden (30° ≠ 2 x 15° (doppelt so warm wie 30°)).

Verhältnis

Wie der Eigenname des Niveaus schon anmutet, lassen bei einem Merkmal auf Verhältnisskalenniveau neben der Verschiedenheit selbst (nominal), der Art (ordinal) sowie der Größe der Verschiedenheit (intervall) eine Relation zwischen zwei Merkmalsausprägungen anführen. Diese Differenzierung wird möglich, da solch gemessene Merkmale keinen willkürlichen (wie bei einem intervallskalierten Merkmal), sondern einen absoluten Nullpunkt aufweisen. Weiter folgt daraus, dass Ausprägungen kleiner Null nich sinnvoll möglich sind. Beispielsweise ist ein 45kg schweres Kind halb so schwer wie sein 90kg schwerer Vater.

Absolut

Als letztes und mächtigstes Skalenniveau verbleibt die Absolutskala – in einem solchen Merkmal werden Aussagen über absoluten Ausprägungen möglich, welche eine natürliche Maßeinheit aufweisen. In diesem Sinn findet eine Quantifizierung nicht durch den Betrachter statt, sondern durch das Merkmals selbst.
Eine Häufigkeitsskala ist die am wohl populärsten zu nennende Absolutskala: die Anzahl der Zeichen, die Sie von Beginn dieser Seite bis hierhin gelesen haben: 3.365.

Qualitative und quantitative Variablen

Zur leichteren Differenzierung der Skalenniveaus können diese zunächst nach Variablenart aufgeteilt werden: so beschreiben grundsätzlich Nominal- und Ordinalskala qualitative Merkmale; Intervall-, Verhältnis- und Absolutskala quantitaive Merkmale. Häufig werden quantitative Merkmale auch als metrisch- oder kardinalskaliert bezeichnet.

Skalenniveaus in SPSS

In SPSS werden nur drei Skalenniveaus unterschieden – die drei metrischen Niveaus Intervall, Verhältnis & Absolut werden in SPSS® unter „Metrisch“ zusammengefasst:

  • Nominal
  • Ordinal
  • Metrisch